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16:40

Conf, Distanz und/oder Close-up: Visualität, Gemeinschaft und Affekt in Geschichtsdarst

October 4 - 09, 2015
Deadline: Jun 30, 2015

Interdisziplinäre Herbstschule:

Distanz und/oder Close-up: Visualität, Gemeinschaft und Affekt in Geschichtsdarstellungen

04.-09. Oktober 2015
Johannes Gutenberg-Universität Mainz

gefördert von der VolkswagenStiftung und in Kooperation mit ZIS, dem
Zentrum für Interkulturelle Studien (JGU Mainz)

Bewerbungsfrist: 30. Juni 2015

Konzept (La version française suivra / English version below)

Das Romanische Seminar der Johannes Gutenberg-Universität Mainz
veranstaltet vom 4.-9. Oktober 2015 in Kooperation mit ZIS, dem Zentrum
für Interkulturelle Studien (JGU), und gefördert von der
VolkswagenStiftung eine interdisziplinäre Herbstschule zum Thema

„Distanz und/oder Close-up: Visualität, Gemeinschaft und Affekt in
Geschichtsdarstellungen“

Organisation:
Dr. Karin Peters (Romanistik)
gemeinsam mit Dr. Julia Brühne (Romanistik), Dr. Susanne Mersmann
(Kunstgeschichte) und Lisa Zeller, M.A. (Romanistik)

Fächer: Literaturwissenschaft, Kunstgeschichte, Geschichtswissenschaft,
Kulturwissenschaft, Ethnologie, Medienwissenschaft, Politikwissenschaft

Geschichtsdarstellungen bieten, so argumentiert Hayden White in seiner
einflussreichen Studie Metahistory, Erzählungen an, die narrative
Mittel einsetzen, um bestimmte Versionen historischer Ereignisse zu
präsentieren. Benedict Anderson seinerseits betont, dass die
Entwicklung der modernen Nationalstaaten ohne die Rolle, die den
Schrift- und Printmedien und damit dem Erzählen und Lesen der
nationalen Geschichte zukommt, nicht zu denken sei. Imagined
communities konstituieren sich allerdings in ihrem Verhältnis zur
Geschichte nicht nur über geteilte Praktiken oder geteiltes Wissen,
sondern auch über geteilte Affekte, die bedeuten, dass die Mitglieder
einer imagined community die Wahrheit und Realität ihrer eigenen
Geschichte tatsächlich zu fühlen meinen. So sind es affektisch
besetzte, politisch wirksame und ‚mythisch‘ gewordene Narrative der
Geschichte, die der Zeit einer imagined community Form und ‚Realität‘
verleihen können, und dies nicht nur im Kontext der modernen
Nationalstaaten, die Anderson untersucht, sondern bereits seit der
Frühen Neuzeit. Erzählungen, die erlebbare Nähe zur Geschichte eines
Kollektivs evozieren, arbeiten dabei unabhängig davon, ob es sich um
ein Bild- oder Textmedium handelt, mit Visualisierungseffekten.
Visualität, Gemeinschaft und Affekt gehen also in Bilddarstellungen
oder auch in durch die Vorstellungskraft generierten Bildern von
Geschichte funktionale Interdependenzen ein. Sie können ein
identifikatorisches Close-up oder aber eine kritische Distanz zur
Geschichte produzieren. In den Sektionen der Herbstschule soll dieses
Verhältnis in historischer Linie – von der Frühen Neuzeit bis zur
Gegenwart – abgesteckt und mit Blick auf neuere Theorien zum
politischen Affekt, wie sie etwa Jon Beasley-Murray (Posthegemony,
2010) vorgeschlagen hat, diskutiert werden.
Wenn der aus den antiken pathemata ableitbare „Affekt“ diejenige
emotive Qualität ist, die primär ‚zustößt‘, dann aber – sei es in Bild
oder Text – eine bewusst einkalkulierte ästhetische Wirkung entfalten
kann, so lässt sich hier aus der Warte der Literatur- und
Kunstwissenschaft anschließen. Denn Affekte werden in textuellen und
visuellen Narrationen aktiviert oder aktualisiert, deren Darstellung
auf Wirkung abgestellt ist. Sie sind deshalb aktuell immer wieder im
Fokus von Untersuchungen, die der Schnittstelle von Repräsentation,
Politik und Affekt und damit dem Verhältnis der Macht der Gefühle und
ihrer Gemachtheit gewidmet sind. Auch zur Ideologie der imagined
community gehört es, dass deren ‚Gemachtheit‘ verschleiert oder gar
geleugnet werden muss, so dass im Bereich politischer Affekte ein
Grenzbereich unkontrollierbarer oder ambivalenter Affektwirkungen nicht
auszuschließen ist. Beasley-Murray spricht hier vom affektischen
escape: Der Affekt geht zwar Hand in Hand mit der Emergenz von
sozial-politischen Strukturen, muss aber nachträglich zur Vorstellung
eines Staates transzendiert werden. Dieser leugnet die eigene,
irrationale Entstehungs-‚Geschichte‘, ohne deren affektisches Erbe
jedoch ganz eindämmen zu können.
Man könnte allerdings auch von einer Reaktivierung der affektischen
Entregelung sprechen, die diese offizielle Geschichtsdarstellung
begleitet: Denn die Aktivierung eines affektiven Ressorts nationaler
Geschichte zählt zu denjenigen immanenten Prozessen, die der
Institutionalisierung von Gemeinschaft nicht vorgängig, sondern
zeitgleich oder nachträglich sind. Je nach Kontext und Intention kann
diese Identifikation mit Geschichte sowohl libidinös-fundational, ja
nachgerade pädagogisch wirken, oder phobisch-destruktiv. Ein
historisches Beispiel dafür sind die Darstellungen der revolutionären
Liberté in Frankreich, die sich mit Delacroix’ visuellem Code in ein
westliches Bildgedächtnis eingeschrieben haben – und bei der Marche
républicaine in Paris nach den Anschlägen vom Januar 2015 wieder
evoziert werden konnten. Dabei ist jedoch nicht zu vernachlässigen,
dass bereits zeitgleich zur Revolution 1789 von Seiten französischer
Konterrevolutionäre zahlreiche Karikaturen und Pamphlete folgen, die
einer Identifikation des französischen Volkes mit der eigenen
Staatsform zuwider laufen. Ganz im Gegenteil verbreiten die bildlichen
Darstellungen der Revolution, die ihre Kinder frisst und ein starkes
monarchisches Frankreich ‚entmannt‘ hat, Schrecken und mithin: phobos.
An dieser Stelle gilt es auch das Verhältnis von Bild-Darstellung,
Vorstellungsbildern und ihren Narrationen zu klären. So lässt sich etwa
kaum leugnen, dass Zolas Neuauflage der Liberté von Delacroix in La
fortune des Rougon (1871) beinahe visuelle Qualität entfaltet: Hier ist
es die junge Miette, die 1851 noch einmal das Volk gegen die Soldaten
von Louis-Napoléon Bonaparte anführt, dabei aber einen detailliert
beschriebenen, schmählichen Tod sterben muss. Die Ästhetik der
exzessiven Beschreibung, wie sie der französische Naturalismus bei Zola
entwickelt, steht also gewissermaßen im Zeichen einer affektisch
besetzten Visualisierung französischer Geschichte. Daran ließe sich
beschreiben, wie Geschichte und ihre Verwandlung in ideologische
Mytheme im Sinne einer Ermöglichungs- und/oder Verhinderungsstruktur
ästhetischer Formen wirken – so dass ästhetische (Text-)Bilder
keineswegs einfach im ideologischen Mythos aufgehen.
Wir wollen uns daher aus dezidiert interdisziplinärer Perspektive mit
der Frage beschäftigen, wie Texte Bilder erzeugen, wie Bilder
Geschichte(n) erzählen, wie mit Bildern Politik gemacht wird und welche
Bedeutung hierbei dem Affekt zukommt. Es werden ausgewählte
Theorietexte diskutiert und im Anschluss an Themenreferate einzelne
Text- und Bildbeispiele gemeinsam analysiert. Die interdisziplinäre
Ausrichtung unserer Veranstaltung wird auch dadurch gewährleistet, dass
für jede Sektion externe Spezialisten aus Politikwissenschaft,
Kulturwissenschaft und Kunstgeschichte eingeladen wurden, die durch
Impulsreferate und die Diskussionsleitung eigene Schwerpunkte setzen.
Die Ausschreibung wendet sich an DoktorandInnen sowie PostDocs in einer
frühen Phase nach der Promotion in den Fächern Literaturwissenschaft,
Kunstgeschichte, Geschichtswissenschaft, Kulturwissenschaft,
Ethnologie, Medienwissenschaft, Politikwissenschaft. Von den
TeilnehmerInnen wird die Übernahme von Referaten (je 30 min. zzgl. 30
min. Diskussion, anschließend weitere 30 min. gemeinsames close reading
von Text-/Bildbeispielen) erwartet. Um eine aktive Beteiligung an den
Diskussionen zu ermöglichen, wird eine gute passive Kenntnis von mind.
zwei der Veranstaltungssprachen (Deutsch, Englisch, Französisch)
vorausgesetzt. Den TeilnehmerInnen wird ein Reisekostenzuschuss in Höhe
von maximal 500 Euro (Anreise aus Deutschland) bzw. von 800/1500 Euro
(Anreise aus dem europäischen Ausland/von Übersee) gewährt.

Das Programm sieht vor, dass die Teilnehmer sich an allen Sektionen
beteiligen, die nicht parallel sondern in Folge stattfinden. Die
Bewerbung allerdings erfolgt für eine bestimmte Sektion und mit einem
Abstract des geplanten eigenen Beitrags (bis zu 400 Wörter), einem
akademischen Lebenslauf mit Kontaktdaten und evtl. Publikationsliste,
sowie einem kurzen Motivationsschreiben, in dem erläutert werden soll,
in welchem Zusammenhang das Vortragsthema mit der eigenen Forschung
steht und wie sich der/die TeilnehmerIn im Gesamtkonzept der
Herbstschule bzw. der Sektion verortet. Eine längere Version des
Konzepttextes der Veranstaltung können Sie zur Orientierung gerne vorab
anfordern (Kontakt: peterska@uni-mainz.de).

Sektionen:

I. Leitung: Jon Beasley-Murray – Theorie & übergreifend
II. Leitung: Karin Peters – Frühe Neuzeit
III. Leitung: Bertrand Tillier & Susanne Mersmann – 19. Jahrhundert
IV. Leitung: Philip Manow & Lisa Zeller – 19. Jahrhundert
V. Leitung: Stephanie Wodianka & Julia Brühne – 20./21. Jahrhundert

Bitte senden Sie Ihre Unterlagen bis zum 30. Juni 2015 (Datum des
Poststempels) an Dr. Karin Peters, Romanisches Seminar, Johannes
Gutenberg-Universität Mainz, Welderweg 18, 55099 Mainz oder
peterska@uni-mainz.de (mit dem Vermerk „Herbstschule 2015“). Die
Auswahl wird voraussichtlich bis Anfang August getroffen.

Version française

En coopération avec le Centre d’études interculturelles (ZIS) de
l’université Johannes Gutenberg de Mayence, l’institut de philologie
romane (JGU) organise une université d’automne qui aura lieu du 4 au 9
octobre 2015 et qui portera sur le sujet suivant:

Distance et/ou gros plan : visualité, communauté et affect dans la
représentation de l’histoire

Organisation scientifique:
Dr. Karin Peters (littérature/philologie romane)
en collaboration avec Dr. Julia Brühne (littérature et
culture/philologie romane), Dr. Susanne Mersmann (histoire de l’art) et
Lisa Zeller, M.A. (littérature/philologie romane)

Disciplines: lettres, histoire de l’art, histoire, études culturelles,
ethnologie, sciences des médias, sciences politiques

L'université d’automne est financée par la Fondation Volkswagen.

Comme Hayden White l’a formulé dans Metahistory, représenter
l’Histoire, c’est proposer des récits ayant recours à des moyens
narratifs pour présenter une certaine version d’un événement
historique. Benedict Anderson, de son côté, souligne le rôle qu’ont
joué la presse écrite et les techniques d’impression dans la formation
des états nationaux modernes, le rôle donc que joue le fait de raconter
et de lire l’histoire nationale. Mais ce ne sont pas que les pratiques
ou les savoirs partagés relatifs à l’histoire qui contribuent à la
constitution d’une communauté imaginée, c’est aussi une affectivité
partagée qui fait croire aux membres d’une communauté imaginée qu’ils
ressentent vraiment leur propre histoire. Ce sont ainsi des récits de
l’histoire pourvus d’affects et devenus ‹ mythiques › qui peuvent
prêter une forme et une ‹ réalité › à une communauté imaginée, et ceci
non pas seulement dans le contexte des états nationaux tels qu’ils se
sont constitués à partir du XIXe siècle et tels qu’ils ont été analysés
par Anderson, mais dès le début des temps modernes. Les récits visant à
susciter l’impression d’être proche de l’histoire de la collectivité
tirent profit d’effets de visualisation – indépendamment du fait qu’il
s’agit de médias visuels ou textuels. La visualité, la communauté et
l’affect sont enfin fonctionnellement interdépendants dans les
représentations visuelles de l’histoire ou bien dans les images conçues
par l’imagination. Ces trois aspects peuvent générer un gros plan
identificatoire ou bien une critique de l’histoire. Dans les sections
de notre université d’automne, il s’agira de délimiter et de définir
cette relation dans une perspective linéaire de l’histoire, allant de
l’époque moderne à l’époque actuelle (XVIe –XXIe siècles), ainsi que de
les discuter à l’aide de théories récemment élaborées comme par exemple
celles proposées par Jon Beasley-Murray (Posthegemony, 2010)
Si la notion de l’‹ affect ›, dans la mesure où on la déduit des
pathemata de l’antiquité, est cette qualité émotive qui,
principalement, nous ‹ arrive › mais qui peut à partir de là – à
travers l’image ou à travers le texte – déployer son effet esthétique
consciemment calculé, on pourra poursuivre cette réflexion à partir des
lettres et des sciences qui traitent de l’image (Bildwissenschaft,
etc.). Car les récits visuels ou textuels dont la représentation vise à
produire un effet, activent ou actualisent l’affectivité du
destinataire. C’est la raison pour laquelle cette dernière fait souvent
l’objet d’analyses actuelles dédiées à l’interface entre la
représentation, le politique et l’affect et qui s’intéressent au
pouvoir idéologique des émotions. De même, l’idéologie de la communauté
imaginée doit dissimuler, voire nier le fait qu’elle a été construite.
Voilà pourquoi, dans le domaine de l’affectivité politique, on ne peut
jamais exclure des effets affectifs incontrôlables ou ambivalents. Dans
cette perspective, Beasley-Murray parle d’un escape affectif : l’affect
va certes de pair avec l’émergence de structures sociopolitiques, mais
il faut qu’après coup, on le transcende pour qu’en émerge la
représentation d’un état. Ce dernier désavoue l’‹ histoire ›
irrationnelle de sa propre origine sans jamais pouvoir tout à fait
circonscrire l’héritage affectif de celle-ci.
On pourrait cependant supposer que dans les représentations officielles
de l’histoire, ce dérèglement affectif soit aussi en partie réactivé :
car l’activation d’un ressort affectif de l’histoire nationale fait
partie de ces processus immanents qui ne précèdent pas
l’institutionnalisation de la communauté, mais qui en sont
contemporains ou qui la suivent. En fonction du contexte et de
l’intention, l’identification à l’histoire peut avoir un effet
fondateur ou euphorique, elle peut donc avoir une fonction quasiment
pédagogique. Mais elle peut aussi déclencher du phobos et ainsi
provoquer des affects destructifs. On pourrait avancer ici l’exemple de
la représentation de la Liberté révolutionnaire qui s’est inscrite dans
la mémoire visuelle occidentale sous l’expression et la forme que lui a
données Delacroix et telle qu’elle a pu être réactualisée en tableau
vivant, lors de la Marche républicaine après les attentats de Paris en
janvier 2015. Il ne faut pourtant pas oublier que dès la révolution de
1789, les contre-révolutionnaires français ont été les auteurs de
nombreux pamphlets et caricatures qui allaient à contre-courant d’une
identification du peuple français avec le nouveau régime politique.
Bien au contraire, les représentations illustrées de la révolution qui
mange ses propres enfants et d’une France forte monarchique châtrée ont
répandu la terreur, voire même le phobos.
Il faudra donc aussi clarifier la relation entre la représentation
visuelle, les représentations de l’imagination et leurs narrations. On
ne pourra ainsi guère nier la qualité presque visuelle que déploie la
réédition de la Liberté de Delacroix dans La Fortune des Rougon de Zola
(1871) : ici, c’est la jeune Miette guidant le peuple contre les
soldats de Louis-Napoléon Bonaparte en 1851 qui trouve toutefois une
mort ignominieuse et minutieusement décrite. On voit ainsi que
l’esthétique de la description excessive, telle qu’elle se montre dans
le naturalisme zolien, est en quelque sorte l’expression d’une histoire
émotionnellement connotée. On pourrait montrer à l’aide de cet exemple
de quelle manière l’histoire et sa transformation en mythèmes
idéologiques provoquent – ou empêchent – l’émergence de formes
esthétiques, si bien que les images esthétiques (textuelles) ne
s’investissent jamais entièrement dans un mythe idéologique.
A partir d’une perspective interdisciplinaire, nous poserons la
question de savoir comment les textes produisent des images, comment
les images racontent l’histoire, comment on peut faire de la politique
à l’aide d’images et quelle signification revient dans ce contexte à
l’affect. Nous discuterons une sélection de textes de théorie et
ensuite viendront les exposés thématiques des participants, enfin nous
analyserons tous ensemble des images visuelles et textuelles
exemplaires. La perspective interdisciplinaire de notre université
d’automne sera garantie par la présence de spécialistes externes
provenant des sciences politiques, des sciences culturelles et de
l’histoire de l’art invités pour mener la discussion de chacune des
sections et pour établir leurs propres priorités en proposant des
contributions thématiques.
L’appel aux contributions s’adresse aux doctorants et aux
post-doctorants en début de carrière scientifique (dans les disciplines
des lettres, de l’histoire de l’art, de l’histoire, des études
culturelles, de l’ethnologie, des sciences des médias et des sciences
politiques). Les participants devront faire un exposé de 30 min. (suivi
de 30 min. de discussion et d’encore 30 min. de commentaires de
textes/d’images choisis par les participants). Afin d’assurer une
participation active aux discussions, de bonnes connaissances passives
d’au moins deux des langues officielles de la conférence (allemand,
français, anglais) sont requises. Les participants bénéficieront d’une
aide financière d’un montant de 500 Euros au maximum (voyage à partir
de l’Allemagne), de 800 Euros (voyage à partir de l’Europe) ou de 1500
Euros (outre-mer).

Le programme prévoit que les intervenants participent à toutes les
sections qui se dérouleront successivement. Ajoutons que la candidature
devra toutefois être faite pour une section précise. Le dossier de
candidature devra comporter
- un résumé de la contribution (de max. 400 mots),
- une courte lettre de motivation qui expliquera dans quelle mesure
la contribution du candidat/de la candidate à cette conférence est en
rapport avec ses recherches, ainsi que sa place dans le projet global
de l’université d’automne tout comme dans celui de la section
spécifique et
- un curriculum vitae universitaire qui contient les coordonnées et,
le cas échéant, une liste de publications.

Vous pouvez au préalable demander une version plus longue du projet
scientifique (en langue allemande) auprès de Karin Peters
(peterska@uni-mainz.de).

Sections:
1ere section, dirigée par Jon Beasley-Murray – section théorique
englobant plusieurs
époques
2nde section, dirigée par Karin Peters – Époque moderne (1492-1789)
3e section, dirigée par Bertrand Tillier & Susanne Mersmann – XIXe
siècle
4e section, dirigée par Philip Manow & Lisa Zeller – XIXe siècle
5e section, dirigée par Stephanie Wodianka & Julia Brühne – XXe-XXIe
siècles

Veuillez envoyer votre dossier avant le 30 juin 2015 (le cachet de la
poste faisant foi) à Dr. Karin Peters, Romanisches Seminar, Johannes
Gutenberg-Universität Mainz, Welderweg 18, 55099 Mainz ou à
peterska@uni-mainz.de (avec l’objet « Université d’automne 2015 »).
La sélection des participants se fera probablement début août.

English Version

The Institute of Romance Studies at the Johannes Gutenberg-University
Mainz is hosting an interdisciplinary Autumn School from 4-9 October
2015, in cooperation with ZIS, the Centre for Intercultural Studies
(JGU), and funded by the Volkswagen Foundation, on the topic of:

“Distance and/or Close-up: Visuality, Community, and Affect in
Representations of History”

Organisation:
Dr Karin Peters (Romance Studies)
in cooperation with Dr Julia Bruehne (Romance Studies), Dr Susanne
Mersmann (Art History) and Lisa Zeller, M.A. (Romance Studies)

Subjects: Literary Studies, Art History, History, Cultural Studies,
Ethnology, Media Studies, Political Studies

Hayden White argues in his influential study Metahistory that
representations of history offer narratives employing narrative means
to present a certain version of historical events. For his part,
Benedict Anderson stresses that the development of modern nation states
would be unthinkable without written and printed media, and, with that,
the telling and reading of national history. However, imagined
communities do not only relate to history by means of shared practices
and knowledge but also by means of shared affects. This is to say that
members of an imagined community deem to truly feel the verity and
reality of their own history. The time of an imagined community takes
form and becomes ‘real’ through historical narratives that carry
affective overtones, have political effects, and become almost
‘mythical’. This is not only the case in the context of the modern
nation-states that Anderson analyses; it has been so ever since the
early modern era. Whenever narratives evoke a vivid close-up of
collective history—irrespective of their medium, be it visual or
textual—, these narratives operate through visualisation. This is why
visuality, community, and affect are inter-dependent in represented or
imagined history. They can generate identification or a critical
distance towards history. We intend to trace this relationship
chronologically in different thematic sections—from the early modern
era to our age—and discuss it further by referring to current theories
about political affects, such as Jon Beasley-Murray’s theory in
Posthegemony (2010).
If we understand “affect”, departing from its semantic origin in the
Antique pathemata, as such an emotional quality that primarily
‘happens’ to us but can thereafter unfold a calculated aesthetic
impression—in visual or textual form—, we can also affiliate our
question to literary and art studies. Hence, affects are activated or
refreshed in textual and visual narrations whose representation aims at
an intended effect. For this reason they are repeatedly the focal point
of analyses dedicated to the interface of representation, politics, and
affect, and, as such, to the relationship between the power of emotions
and the way they are constructed. Moreover, it is part of the imagined
community’s ideology that the fact it has been constructed must be
disguised or denied. In each field of political affects, a certain
‘borderland’ of uncontrollable or ambivalent affective effects cannot
be avoided. Beasley-Murray calls this the affective “escape”: even
though affect goes hand in hand with the emergence of socio-political
structures, it must be subsequently transcended into the idea of a
state—one that denies its own irrational story of origin, without being
able to fully contain its affective heritage.
It is likewise plausible, however, to speak of reactivations of the
affective escape that accompanies this official representation of
history, because the activation of an affective sphere of national
history ranks among such immanent processes that are not antecedent but
simultaneous or ex post to the institutionalisation of communities.
Depending on its context and intention, this identification with
history can be both libidinal-foundational (almost pedagogical) and/or
phobic-destructive. One might think of historical examples such as
representations of the revolutionary Liberté in France, engrained by
Delacroix’s pictorial code in Western visual memory—and evoked again
after the attacks of January 2015 during the republican march in Paris.
But one ought not to lose sight of the fact that the French
counter-revolution had already produced a number of caricatures and
pamphlets in 1789 and the years following the Revolution—images that
consistently went against the identification of the French people with
their form of government. On the contrary, images depicting the
revolution devouring its children and having ‘emasculated’ a strong
monarchical France spread fear and, therefore, phobos.
At this point, it is essential to clarify the relationship between
pictorial representation, images in the mind, and their narrations. One
cannot deny, for example, that Zola’s reinvention of Delacroix’s
Liberté in his La fortune des Rougon (1871) unfolds almost visual
quality: Here, it is young Miette who leads the people once more
against the soldiers of Louis-Napoléon Bonaparte in 1851, before
succumbing to an ignominious death described in explicit detail. The
aesthetics of excessive description developed in Zola’s naturalism are
therefore committed to the affective visualization of French history.
This example permits the description of how history and its
transformation into ideological mythemes function as a structure
enabling and/or impeding aesthetic forms—to the effect that aesthetic
(textual) images are not completely absorbed by the ideological myth.
For this reason, we would like to concern ourselves from an
interdisciplinary perspective with the questions of how texts create
images, how images tell (hi)stories, how politics use images, and what
the fact that affect plays a role in it means. Following the
presentation of individual papers, we will discuss a number of selected
theoretical texts and analyse chosen textual and pictorial examples. In
order to ensure the interdisciplinary arrangement, we have invited
external specialists from political science, cultural studies, and art
history who will each place their own particular emphasis on the topic
in short introductory lectures, before leading the discussions that
follow.
This Call for Papers is addressed to PhD candidates and postdoctoral
researchers in the early stages of their careers, specialising in
subjects such as literary studies, art history, history, cultural
studies, ethnology, media studies, or political studies. Each
participant is expected to give a presentation (90 minutes in total:
30-minute presentation, 30 minutes of discussion, and another 30
minutes for the close reading of texts and/or images). In order to
ensure active participation during discussions, participants are
required to have strong passive knowledge of at least two of the
event’s official languages (German, English, and French). If your
proposal is accepted, you will receive an individual travel grant of
maximum 500 euros (if travelling from Germany), 800 euros (if
travelling from elsewhere in Europe), or 1,500 euros (if travelling
from overseas).

In accordance with the programme, all participants will be expected to
contribute to all sections, which take place in succession and not in
parallel. Your application, however, should refer to a specific section
and should include an abstract of your envisaged presentation (400
words max.), an academic CV with your contact details and publication
list (if available), as well as a short motivational letter explaining
how the topic of your presentation is related to your own research and
where you place yourself within the overarching concept of the Autumn
School and the section, respectively. To assist you with your
preparation, you can request a more detailed version of the event’s
concept in advance (in German only) via Email (peterska@uni-mainz.de).

Sections:

1st section to be led by: Jon Beasley-Murray – theoretical section
overarching several centuries
2nd section, to be led by: Karin Peters – Early modern period
3rd section, to be led by: Bertrand Tillier & Susanne Mersmann – 19th
century
4th section, to be led by: Philip Manow & Lisa Zeller – 19th century
5th section, to be led by: Stephanie Wodianka & Julia Bruehne –
20th/21st centuries

Please submit your application documents before 30 June 2015 (date
stamp) either via post to Dr Karin Peters, Romanisches Seminar,
Johannes Gutenberg-Universitaet Mainz, Welderweg 18, 55099 Mainz,
Germany, or via Email to peterska@uni-mainz.de (reference: “Autumn
School 2015”). Successful candidates will be informed in early August.
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