16:40 Conf, Distanz und/oder Close-up: Visualität, Gemeinschaft und Affekt in Geschichtsdarst | |
October 4 - 09, 2015 Deadline: Jun 30, 2015 Interdisziplinäre Herbstschule: Distanz und/oder Close-up: Visualität, Gemeinschaft und Affekt in Geschichtsdarstellungen 04.-09. Oktober 2015 Johannes Gutenberg-Universität Mainz gefördert von der VolkswagenStiftung und in Kooperation mit ZIS, dem Zentrum für Interkulturelle Studien (JGU Mainz) Bewerbungsfrist: 30. Juni 2015 Konzept (La version française suivra / English version below) Das Romanische Seminar der Johannes Gutenberg-Universität Mainz veranstaltet vom 4.-9. Oktober 2015 in Kooperation mit ZIS, dem Zentrum für Interkulturelle Studien (JGU), und gefördert von der VolkswagenStiftung eine interdisziplinäre Herbstschule zum Thema „Distanz und/oder Close-up: Visualität, Gemeinschaft und Affekt in Geschichtsdarstellungen“ Organisation: Dr. Karin Peters (Romanistik) gemeinsam mit Dr. Julia Brühne (Romanistik), Dr. Susanne Mersmann (Kunstgeschichte) und Lisa Zeller, M.A. (Romanistik) Fächer: Literaturwissenschaft, Kunstgeschichte, Geschichtswissenschaft, Kulturwissenschaft, Ethnologie, Medienwissenschaft, Politikwissenschaft Geschichtsdarstellungen bieten, so argumentiert Hayden White in seiner einflussreichen Studie Metahistory, Erzählungen an, die narrative Mittel einsetzen, um bestimmte Versionen historischer Ereignisse zu präsentieren. Benedict Anderson seinerseits betont, dass die Entwicklung der modernen Nationalstaaten ohne die Rolle, die den Schrift- und Printmedien und damit dem Erzählen und Lesen der nationalen Geschichte zukommt, nicht zu denken sei. Imagined communities konstituieren sich allerdings in ihrem Verhältnis zur Geschichte nicht nur über geteilte Praktiken oder geteiltes Wissen, sondern auch über geteilte Affekte, die bedeuten, dass die Mitglieder einer imagined community die Wahrheit und Realität ihrer eigenen Geschichte tatsächlich zu fühlen meinen. So sind es affektisch besetzte, politisch wirksame und ‚mythisch‘ gewordene Narrative der Geschichte, die der Zeit einer imagined community Form und ‚Realität‘ verleihen können, und dies nicht nur im Kontext der modernen Nationalstaaten, die Anderson untersucht, sondern bereits seit der Frühen Neuzeit. Erzählungen, die erlebbare Nähe zur Geschichte eines Kollektivs evozieren, arbeiten dabei unabhängig davon, ob es sich um ein Bild- oder Textmedium handelt, mit Visualisierungseffekten. Visualität, Gemeinschaft und Affekt gehen also in Bilddarstellungen oder auch in durch die Vorstellungskraft generierten Bildern von Geschichte funktionale Interdependenzen ein. Sie können ein identifikatorisches Close-up oder aber eine kritische Distanz zur Geschichte produzieren. In den Sektionen der Herbstschule soll dieses Verhältnis in historischer Linie – von der Frühen Neuzeit bis zur Gegenwart – abgesteckt und mit Blick auf neuere Theorien zum politischen Affekt, wie sie etwa Jon Beasley-Murray (Posthegemony, 2010) vorgeschlagen hat, diskutiert werden. Wenn der aus den antiken pathemata ableitbare „Affekt“ diejenige emotive Qualität ist, die primär ‚zustößt‘, dann aber – sei es in Bild oder Text – eine bewusst einkalkulierte ästhetische Wirkung entfalten kann, so lässt sich hier aus der Warte der Literatur- und Kunstwissenschaft anschließen. Denn Affekte werden in textuellen und visuellen Narrationen aktiviert oder aktualisiert, deren Darstellung auf Wirkung abgestellt ist. Sie sind deshalb aktuell immer wieder im Fokus von Untersuchungen, die der Schnittstelle von Repräsentation, Politik und Affekt und damit dem Verhältnis der Macht der Gefühle und ihrer Gemachtheit gewidmet sind. Auch zur Ideologie der imagined community gehört es, dass deren ‚Gemachtheit‘ verschleiert oder gar geleugnet werden muss, so dass im Bereich politischer Affekte ein Grenzbereich unkontrollierbarer oder ambivalenter Affektwirkungen nicht auszuschließen ist. Beasley-Murray spricht hier vom affektischen escape: Der Affekt geht zwar Hand in Hand mit der Emergenz von sozial-politischen Strukturen, muss aber nachträglich zur Vorstellung eines Staates transzendiert werden. Dieser leugnet die eigene, irrationale Entstehungs-‚Geschichte‘, ohne deren affektisches Erbe jedoch ganz eindämmen zu können. Man könnte allerdings auch von einer Reaktivierung der affektischen Entregelung sprechen, die diese offizielle Geschichtsdarstellung begleitet: Denn die Aktivierung eines affektiven Ressorts nationaler Geschichte zählt zu denjenigen immanenten Prozessen, die der Institutionalisierung von Gemeinschaft nicht vorgängig, sondern zeitgleich oder nachträglich sind. Je nach Kontext und Intention kann diese Identifikation mit Geschichte sowohl libidinös-fundational, ja nachgerade pädagogisch wirken, oder phobisch-destruktiv. Ein historisches Beispiel dafür sind die Darstellungen der revolutionären Liberté in Frankreich, die sich mit Delacroix’ visuellem Code in ein westliches Bildgedächtnis eingeschrieben haben – und bei der Marche républicaine in Paris nach den Anschlägen vom Januar 2015 wieder evoziert werden konnten. Dabei ist jedoch nicht zu vernachlässigen, dass bereits zeitgleich zur Revolution 1789 von Seiten französischer Konterrevolutionäre zahlreiche Karikaturen und Pamphlete folgen, die einer Identifikation des französischen Volkes mit der eigenen Staatsform zuwider laufen. Ganz im Gegenteil verbreiten die bildlichen Darstellungen der Revolution, die ihre Kinder frisst und ein starkes monarchisches Frankreich ‚entmannt‘ hat, Schrecken und mithin: phobos. An dieser Stelle gilt es auch das Verhältnis von Bild-Darstellung, Vorstellungsbildern und ihren Narrationen zu klären. So lässt sich etwa kaum leugnen, dass Zolas Neuauflage der Liberté von Delacroix in La fortune des Rougon (1871) beinahe visuelle Qualität entfaltet: Hier ist es die junge Miette, die 1851 noch einmal das Volk gegen die Soldaten von Louis-Napoléon Bonaparte anführt, dabei aber einen detailliert beschriebenen, schmählichen Tod sterben muss. Die Ästhetik der exzessiven Beschreibung, wie sie der französische Naturalismus bei Zola entwickelt, steht also gewissermaßen im Zeichen einer affektisch besetzten Visualisierung französischer Geschichte. Daran ließe sich beschreiben, wie Geschichte und ihre Verwandlung in ideologische Mytheme im Sinne einer Ermöglichungs- und/oder Verhinderungsstruktur ästhetischer Formen wirken – so dass ästhetische (Text-)Bilder keineswegs einfach im ideologischen Mythos aufgehen. Wir wollen uns daher aus dezidiert interdisziplinärer Perspektive mit der Frage beschäftigen, wie Texte Bilder erzeugen, wie Bilder Geschichte(n) erzählen, wie mit Bildern Politik gemacht wird und welche Bedeutung hierbei dem Affekt zukommt. Es werden ausgewählte Theorietexte diskutiert und im Anschluss an Themenreferate einzelne Text- und Bildbeispiele gemeinsam analysiert. Die interdisziplinäre Ausrichtung unserer Veranstaltung wird auch dadurch gewährleistet, dass für jede Sektion externe Spezialisten aus Politikwissenschaft, Kulturwissenschaft und Kunstgeschichte eingeladen wurden, die durch Impulsreferate und die Diskussionsleitung eigene Schwerpunkte setzen. Die Ausschreibung wendet sich an DoktorandInnen sowie PostDocs in einer frühen Phase nach der Promotion in den Fächern Literaturwissenschaft, Kunstgeschichte, Geschichtswissenschaft, Kulturwissenschaft, Ethnologie, Medienwissenschaft, Politikwissenschaft. Von den TeilnehmerInnen wird die Übernahme von Referaten (je 30 min. zzgl. 30 min. Diskussion, anschließend weitere 30 min. gemeinsames close reading von Text-/Bildbeispielen) erwartet. Um eine aktive Beteiligung an den Diskussionen zu ermöglichen, wird eine gute passive Kenntnis von mind. zwei der Veranstaltungssprachen (Deutsch, Englisch, Französisch) vorausgesetzt. Den TeilnehmerInnen wird ein Reisekostenzuschuss in Höhe von maximal 500 Euro (Anreise aus Deutschland) bzw. von 800/1500 Euro (Anreise aus dem europäischen Ausland/von Übersee) gewährt. Das Programm sieht vor, dass die Teilnehmer sich an allen Sektionen beteiligen, die nicht parallel sondern in Folge stattfinden. Die Bewerbung allerdings erfolgt für eine bestimmte Sektion und mit einem Abstract des geplanten eigenen Beitrags (bis zu 400 Wörter), einem akademischen Lebenslauf mit Kontaktdaten und evtl. Publikationsliste, sowie einem kurzen Motivationsschreiben, in dem erläutert werden soll, in welchem Zusammenhang das Vortragsthema mit der eigenen Forschung steht und wie sich der/die TeilnehmerIn im Gesamtkonzept der Herbstschule bzw. der Sektion verortet. Eine längere Version des Konzepttextes der Veranstaltung können Sie zur Orientierung gerne vorab anfordern (Kontakt: peterska@uni-mainz.de). Sektionen: I. Leitung: Jon Beasley-Murray – Theorie & übergreifend II. Leitung: Karin Peters – Frühe Neuzeit III. Leitung: Bertrand Tillier & Susanne Mersmann – 19. Jahrhundert IV. Leitung: Philip Manow & Lisa Zeller – 19. Jahrhundert V. Leitung: Stephanie Wodianka & Julia Brühne – 20./21. Jahrhundert Bitte senden Sie Ihre Unterlagen bis zum 30. Juni 2015 (Datum des Poststempels) an Dr. Karin Peters, Romanisches Seminar, Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Welderweg 18, 55099 Mainz oder peterska@uni-mainz.de (mit dem Vermerk „Herbstschule 2015“). Die Auswahl wird voraussichtlich bis Anfang August getroffen. Version française En coopération avec le Centre d’études interculturelles (ZIS) de l’université Johannes Gutenberg de Mayence, l’institut de philologie romane (JGU) organise une université d’automne qui aura lieu du 4 au 9 octobre 2015 et qui portera sur le sujet suivant: Distance et/ou gros plan : visualité, communauté et affect dans la représentation de l’histoire Organisation scientifique: Dr. Karin Peters (littérature/philologie romane) en collaboration avec Dr. Julia Brühne (littérature et culture/philologie romane), Dr. Susanne Mersmann (histoire de l’art) et Lisa Zeller, M.A. (littérature/philologie romane) Disciplines: lettres, histoire de l’art, histoire, études culturelles, ethnologie, sciences des médias, sciences politiques L'université d’automne est financée par la Fondation Volkswagen. Comme Hayden White l’a formulé dans Metahistory, représenter l’Histoire, c’est proposer des récits ayant recours à des moyens narratifs pour présenter une certaine version d’un événement historique. Benedict Anderson, de son côté, souligne le rôle qu’ont joué la presse écrite et les techniques d’impression dans la formation des états nationaux modernes, le rôle donc que joue le fait de raconter et de lire l’histoire nationale. Mais ce ne sont pas que les pratiques ou les savoirs partagés relatifs à l’histoire qui contribuent à la constitution d’une communauté imaginée, c’est aussi une affectivité partagée qui fait croire aux membres d’une communauté imaginée qu’ils ressentent vraiment leur propre histoire. Ce sont ainsi des récits de l’histoire pourvus d’affects et devenus ‹ mythiques › qui peuvent prêter une forme et une ‹ réalité › à une communauté imaginée, et ceci non pas seulement dans le contexte des états nationaux tels qu’ils se sont constitués à partir du XIXe siècle et tels qu’ils ont été analysés par Anderson, mais dès le début des temps modernes. Les récits visant à susciter l’impression d’être proche de l’histoire de la collectivité tirent profit d’effets de visualisation – indépendamment du fait qu’il s’agit de médias visuels ou textuels. La visualité, la communauté et l’affect sont enfin fonctionnellement interdépendants dans les représentations visuelles de l’histoire ou bien dans les images conçues par l’imagination. Ces trois aspects peuvent générer un gros plan identificatoire ou bien une critique de l’histoire. Dans les sections de notre université d’automne, il s’agira de délimiter et de définir cette relation dans une perspective linéaire de l’histoire, allant de l’époque moderne à l’époque actuelle (XVIe –XXIe siècles), ainsi que de les discuter à l’aide de théories récemment élaborées comme par exemple celles proposées par Jon Beasley-Murray (Posthegemony, 2010) Si la notion de l’‹ affect ›, dans la mesure où on la déduit des pathemata de l’antiquité, est cette qualité émotive qui, principalement, nous ‹ arrive › mais qui peut à partir de là – à travers l’image ou à travers le texte – déployer son effet esthétique consciemment calculé, on pourra poursuivre cette réflexion à partir des lettres et des sciences qui traitent de l’image (Bildwissenschaft, etc.). Car les récits visuels ou textuels dont la représentation vise à produire un effet, activent ou actualisent l’affectivité du destinataire. C’est la raison pour laquelle cette dernière fait souvent l’objet d’analyses actuelles dédiées à l’interface entre la représentation, le politique et l’affect et qui s’intéressent au pouvoir idéologique des émotions. De même, l’idéologie de la communauté imaginée doit dissimuler, voire nier le fait qu’elle a été construite. Voilà pourquoi, dans le domaine de l’affectivité politique, on ne peut jamais exclure des effets affectifs incontrôlables ou ambivalents. Dans cette perspective, Beasley-Murray parle d’un escape affectif : l’affect va certes de pair avec l’émergence de structures sociopolitiques, mais il faut qu’après coup, on le transcende pour qu’en émerge la représentation d’un état. Ce dernier désavoue l’‹ histoire › irrationnelle de sa propre origine sans jamais pouvoir tout à fait circonscrire l’héritage affectif de celle-ci. On pourrait cependant supposer que dans les représentations officielles de l’histoire, ce dérèglement affectif soit aussi en partie réactivé : car l’activation d’un ressort affectif de l’histoire nationale fait partie de ces processus immanents qui ne précèdent pas l’institutionnalisation de la communauté, mais qui en sont contemporains ou qui la suivent. En fonction du contexte et de l’intention, l’identification à l’histoire peut avoir un effet fondateur ou euphorique, elle peut donc avoir une fonction quasiment pédagogique. Mais elle peut aussi déclencher du phobos et ainsi provoquer des affects destructifs. On pourrait avancer ici l’exemple de la représentation de la Liberté révolutionnaire qui s’est inscrite dans la mémoire visuelle occidentale sous l’expression et la forme que lui a données Delacroix et telle qu’elle a pu être réactualisée en tableau vivant, lors de la Marche républicaine après les attentats de Paris en janvier 2015. Il ne faut pourtant pas oublier que dès la révolution de 1789, les contre-révolutionnaires français ont été les auteurs de nombreux pamphlets et caricatures qui allaient à contre-courant d’une identification du peuple français avec le nouveau régime politique. Bien au contraire, les représentations illustrées de la révolution qui mange ses propres enfants et d’une France forte monarchique châtrée ont répandu la terreur, voire même le phobos. Il faudra donc aussi clarifier la relation entre la représentation visuelle, les représentations de l’imagination et leurs narrations. On ne pourra ainsi guère nier la qualité presque visuelle que déploie la réédition de la Liberté de Delacroix dans La Fortune des Rougon de Zola (1871) : ici, c’est la jeune Miette guidant le peuple contre les soldats de Louis-Napoléon Bonaparte en 1851 qui trouve toutefois une mort ignominieuse et minutieusement décrite. On voit ainsi que l’esthétique de la description excessive, telle qu’elle se montre dans le naturalisme zolien, est en quelque sorte l’expression d’une histoire émotionnellement connotée. On pourrait montrer à l’aide de cet exemple de quelle manière l’histoire et sa transformation en mythèmes idéologiques provoquent – ou empêchent – l’émergence de formes esthétiques, si bien que les images esthétiques (textuelles) ne s’investissent jamais entièrement dans un mythe idéologique. A partir d’une perspective interdisciplinaire, nous poserons la question de savoir comment les textes produisent des images, comment les images racontent l’histoire, comment on peut faire de la politique à l’aide d’images et quelle signification revient dans ce contexte à l’affect. Nous discuterons une sélection de textes de théorie et ensuite viendront les exposés thématiques des participants, enfin nous analyserons tous ensemble des images visuelles et textuelles exemplaires. La perspective interdisciplinaire de notre université d’automne sera garantie par la présence de spécialistes externes provenant des sciences politiques, des sciences culturelles et de l’histoire de l’art invités pour mener la discussion de chacune des sections et pour établir leurs propres priorités en proposant des contributions thématiques. L’appel aux contributions s’adresse aux doctorants et aux post-doctorants en début de carrière scientifique (dans les disciplines des lettres, de l’histoire de l’art, de l’histoire, des études culturelles, de l’ethnologie, des sciences des médias et des sciences politiques). Les participants devront faire un exposé de 30 min. (suivi de 30 min. de discussion et d’encore 30 min. de commentaires de textes/d’images choisis par les participants). Afin d’assurer une participation active aux discussions, de bonnes connaissances passives d’au moins deux des langues officielles de la conférence (allemand, français, anglais) sont requises. Les participants bénéficieront d’une aide financière d’un montant de 500 Euros au maximum (voyage à partir de l’Allemagne), de 800 Euros (voyage à partir de l’Europe) ou de 1500 Euros (outre-mer). Le programme prévoit que les intervenants participent à toutes les sections qui se dérouleront successivement. Ajoutons que la candidature devra toutefois être faite pour une section précise. Le dossier de candidature devra comporter - un résumé de la contribution (de max. 400 mots), - une courte lettre de motivation qui expliquera dans quelle mesure la contribution du candidat/de la candidate à cette conférence est en rapport avec ses recherches, ainsi que sa place dans le projet global de l’université d’automne tout comme dans celui de la section spécifique et - un curriculum vitae universitaire qui contient les coordonnées et, le cas échéant, une liste de publications. Vous pouvez au préalable demander une version plus longue du projet scientifique (en langue allemande) auprès de Karin Peters (peterska@uni-mainz.de). Sections: 1ere section, dirigée par Jon Beasley-Murray – section théorique englobant plusieurs époques 2nde section, dirigée par Karin Peters – Époque moderne (1492-1789) 3e section, dirigée par Bertrand Tillier & Susanne Mersmann – XIXe siècle 4e section, dirigée par Philip Manow & Lisa Zeller – XIXe siècle 5e section, dirigée par Stephanie Wodianka & Julia Brühne – XXe-XXIe siècles Veuillez envoyer votre dossier avant le 30 juin 2015 (le cachet de la poste faisant foi) à Dr. Karin Peters, Romanisches Seminar, Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Welderweg 18, 55099 Mainz ou à peterska@uni-mainz.de (avec l’objet « Université d’automne 2015 »). La sélection des participants se fera probablement début août. English Version The Institute of Romance Studies at the Johannes Gutenberg-University Mainz is hosting an interdisciplinary Autumn School from 4-9 October 2015, in cooperation with ZIS, the Centre for Intercultural Studies (JGU), and funded by the Volkswagen Foundation, on the topic of: “Distance and/or Close-up: Visuality, Community, and Affect in Representations of History” Organisation: Dr Karin Peters (Romance Studies) in cooperation with Dr Julia Bruehne (Romance Studies), Dr Susanne Mersmann (Art History) and Lisa Zeller, M.A. (Romance Studies) Subjects: Literary Studies, Art History, History, Cultural Studies, Ethnology, Media Studies, Political Studies Hayden White argues in his influential study Metahistory that representations of history offer narratives employing narrative means to present a certain version of historical events. For his part, Benedict Anderson stresses that the development of modern nation states would be unthinkable without written and printed media, and, with that, the telling and reading of national history. However, imagined communities do not only relate to history by means of shared practices and knowledge but also by means of shared affects. This is to say that members of an imagined community deem to truly feel the verity and reality of their own history. The time of an imagined community takes form and becomes ‘real’ through historical narratives that carry affective overtones, have political effects, and become almost ‘mythical’. This is not only the case in the context of the modern nation-states that Anderson analyses; it has been so ever since the early modern era. Whenever narratives evoke a vivid close-up of collective history—irrespective of their medium, be it visual or textual—, these narratives operate through visualisation. This is why visuality, community, and affect are inter-dependent in represented or imagined history. They can generate identification or a critical distance towards history. We intend to trace this relationship chronologically in different thematic sections—from the early modern era to our age—and discuss it further by referring to current theories about political affects, such as Jon Beasley-Murray’s theory in Posthegemony (2010). If we understand “affect”, departing from its semantic origin in the Antique pathemata, as such an emotional quality that primarily ‘happens’ to us but can thereafter unfold a calculated aesthetic impression—in visual or textual form—, we can also affiliate our question to literary and art studies. Hence, affects are activated or refreshed in textual and visual narrations whose representation aims at an intended effect. For this reason they are repeatedly the focal point of analyses dedicated to the interface of representation, politics, and affect, and, as such, to the relationship between the power of emotions and the way they are constructed. Moreover, it is part of the imagined community’s ideology that the fact it has been constructed must be disguised or denied. In each field of political affects, a certain ‘borderland’ of uncontrollable or ambivalent affective effects cannot be avoided. Beasley-Murray calls this the affective “escape”: even though affect goes hand in hand with the emergence of socio-political structures, it must be subsequently transcended into the idea of a state—one that denies its own irrational story of origin, without being able to fully contain its affective heritage. It is likewise plausible, however, to speak of reactivations of the affective escape that accompanies this official representation of history, because the activation of an affective sphere of national history ranks among such immanent processes that are not antecedent but simultaneous or ex post to the institutionalisation of communities. Depending on its context and intention, this identification with history can be both libidinal-foundational (almost pedagogical) and/or phobic-destructive. One might think of historical examples such as representations of the revolutionary Liberté in France, engrained by Delacroix’s pictorial code in Western visual memory—and evoked again after the attacks of January 2015 during the republican march in Paris. But one ought not to lose sight of the fact that the French counter-revolution had already produced a number of caricatures and pamphlets in 1789 and the years following the Revolution—images that consistently went against the identification of the French people with their form of government. On the contrary, images depicting the revolution devouring its children and having ‘emasculated’ a strong monarchical France spread fear and, therefore, phobos. At this point, it is essential to clarify the relationship between pictorial representation, images in the mind, and their narrations. One cannot deny, for example, that Zola’s reinvention of Delacroix’s Liberté in his La fortune des Rougon (1871) unfolds almost visual quality: Here, it is young Miette who leads the people once more against the soldiers of Louis-Napoléon Bonaparte in 1851, before succumbing to an ignominious death described in explicit detail. The aesthetics of excessive description developed in Zola’s naturalism are therefore committed to the affective visualization of French history. This example permits the description of how history and its transformation into ideological mythemes function as a structure enabling and/or impeding aesthetic forms—to the effect that aesthetic (textual) images are not completely absorbed by the ideological myth. For this reason, we would like to concern ourselves from an interdisciplinary perspective with the questions of how texts create images, how images tell (hi)stories, how politics use images, and what the fact that affect plays a role in it means. Following the presentation of individual papers, we will discuss a number of selected theoretical texts and analyse chosen textual and pictorial examples. In order to ensure the interdisciplinary arrangement, we have invited external specialists from political science, cultural studies, and art history who will each place their own particular emphasis on the topic in short introductory lectures, before leading the discussions that follow. This Call for Papers is addressed to PhD candidates and postdoctoral researchers in the early stages of their careers, specialising in subjects such as literary studies, art history, history, cultural studies, ethnology, media studies, or political studies. Each participant is expected to give a presentation (90 minutes in total: 30-minute presentation, 30 minutes of discussion, and another 30 minutes for the close reading of texts and/or images). In order to ensure active participation during discussions, participants are required to have strong passive knowledge of at least two of the event’s official languages (German, English, and French). If your proposal is accepted, you will receive an individual travel grant of maximum 500 euros (if travelling from Germany), 800 euros (if travelling from elsewhere in Europe), or 1,500 euros (if travelling from overseas). In accordance with the programme, all participants will be expected to contribute to all sections, which take place in succession and not in parallel. Your application, however, should refer to a specific section and should include an abstract of your envisaged presentation (400 words max.), an academic CV with your contact details and publication list (if available), as well as a short motivational letter explaining how the topic of your presentation is related to your own research and where you place yourself within the overarching concept of the Autumn School and the section, respectively. To assist you with your preparation, you can request a more detailed version of the event’s concept in advance (in German only) via Email (peterska@uni-mainz.de). Sections: 1st section to be led by: Jon Beasley-Murray – theoretical section overarching several centuries 2nd section, to be led by: Karin Peters – Early modern period 3rd section, to be led by: Bertrand Tillier & Susanne Mersmann – 19th century 4th section, to be led by: Philip Manow & Lisa Zeller – 19th century 5th section, to be led by: Stephanie Wodianka & Julia Bruehne – 20th/21st centuries Please submit your application documents before 30 June 2015 (date stamp) either via post to Dr Karin Peters, Romanisches Seminar, Johannes Gutenberg-Universitaet Mainz, Welderweg 18, 55099 Mainz, Germany, or via Email to peterska@uni-mainz.de (reference: “Autumn School 2015”). Successful candidates will be informed in early August. | |
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